Wie es scheint arbeitet man beim Taxi-Dienst Uber weiter an der Optimierung von Dynamic Pricing. Schon seit längerem bestimmen dort Angebot und Nachfrage in Echtzeit über die Preise mit darüber wieviel man für eine Strecke bezahlen muss (bzw. dafür bekommt). Uber will mit „surge pricing“ zu Stoßzeiten mehr von den crowdgesourcten Fahrer_innen auf die Straße locken. Kund_innen müssen höhere Preise bezahlen, wenn auch viele andere unterwegs sind, und die Fahrer_innen werden dann auch besser entlohnt, um ihnen einen Anreiz zu bieten.
Wie es scheint hat sich das Unternehmen, dass für seinen aggresiv-expansiv-kapitalistischen Kurs bekannt ist, noch mehr dem BWL Modell der Gesellschaft verschrieben und verlangt jetzt Preise abhängig davon welches Profil sie jemandem zugewiesen haben.

Es ist nicht ganz klar welche Profile das sind, aber es scheint, dass Kund_innen, die für reicher gehalten werden, für die selbe Entfernung mehr zahlen als solche, die Uber für einkommensschwächer hält. Uber nähert sich damit der perfekten Preisdifferenzierung, jede_r soll genau das bezahlen was er zu zahlen bereit ist. Im Unterschied zum Surge Pricing wurden diesmal die Fahrer_innen zunächst an den Mehreinnahmen nicht beteiligen, sie bekamen weiterhin Weg und Zeit pauschalen entgeltet.

Kritiker_innen erwarten, dass Uber aber nicht nur die finanzielle Ausbeutung vermeintlicher reicherer Kund_innen vorantreibt, sondern, vor allem jetzt wo das Verfahren öffentlich geworden ist, auch damit anfängt diese Kund_innen zu bevorteilen. Es ist also zu erwarten, dass die, die Uber für weniger gut situiert hält, in Zukunft auch länger auf ihr Taxi warten müssen und dann auch die schlechter bewerteten Fahrer_innen in den schlechteren Autos zugeteilt bekommen.