Heise.de fasst in einem längeren Artikel das Ende des Hypes um IBM’s AI „Watson“ zusammen. Vor einigen Jahren hatte das System mit einem Sieg beim Spiel „Jeopardy“ beeindruckt und wurde von IBM seitdem als Wunderwaffe, unter anderem in der Krebstherapie, vermarktet. Wie so oft kann die Realität mit dem Hype nicht mithalten und viele Krankenhäuser haben entweder die Pilotphasen nicht verlängert oder sind später ausgestiegen als sich gezeigt hat, dass die Vorschläge nicht besser waren als die humanoider Kollegen.
Auch scheint die Datenlage ein Problem zu sein. Einerseits scheint die Datenbasis einen Bias zu haben:
Deutsche Krebsmediziner verweisen auf das zusätzliche Problem, dass das System jahrelang mit Daten aus einem US-amerikanischen Krankenhaus für Wohlhabende trainiert worden sei und darauf zugeschnittene Lösungen vorschlage, die nicht immer für den Rest der Welt passten.
Andererseits ist auch die kontinuierliche Pflege der KI mit einem Aufwand verbunden und „die menschlichen Trainer der KI kämen häufig gar nicht nach, die sich rasch ändernden Behandlungsmethoden einzuspeisen.“
Während Watson damit auf’s Abstellgleis gerät zeigt ein Blick in die Heise Meldungen der letzten Wochen, dass die Nutzung von KI in der Diagnose und Therapie noch lange nicht an ihre ende gekommen ist.
15.06.2018: KI: Spricht bald ein Pflege-Avatar mit pflegebedürftigen Menschen?
12.07.2017: Neuronales Netz erkennt Herzinfarkte so gut wie erfahrene Kardiologen
14.08.2018: Deepmind: Künstliche Intelligenz erkennt Augenkrankheiten
Die Berichte sind allerdings wesentlich differenzierter und die Anwendungsgebiete wesentlich spezieller als was für Watson versprochen wurde.