[Update 31.10.2014] Während die Diskussion um Autoversicherungstarife auf Basis von Fahrverhaltenscores hier zu Lande noch in den Kinderschuhen steckt ändert sich die Technik in den USA gerade massiv. In einem Computerworld-Artikel wird berichtet, wie die Onboard-Units schon langsam zum alten Eisen gehört und das Tracking qausi autgesourced wird – auf die Smartphones der Fahrer_innen.
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Auf sueddeutsche.de gibt es eine kleine Serien mit reißerischem Titel, bestehend aus zwei Artikeln und einem Interview, zu Predictive Policing. Zu PRECOBS gibt’s nicht viel mehr zu erfahren als hier, aber das Interview mit Matthias Monroy ist kurz und bündig. Er fordert unter anderem, dass predictive policing Software Open Source sein sollte. Gute Idee, aber natürlich auch im Sinne derer, die vermeiden wollen vom Algorithmus „gefunden“ zu werden. Außerdem merkt er zurecht an, dass die Software Auswirkungen auf Einzelne hat, auch wenn die Entwicklungsfirma (ebenfalls nicht unbegründet) sagt datenschutzrechtlich wäre die Software unbedenklich.
Bei Deutschlandradio gab’s Anfang Juni einen Radiobeitrag zu Predictive Policing der empfehlenswert ist. Er gibt einen Überblick über die Forschungsbereiche der automatisierten und präventiven Polizeiarbeit und dem Alltag in einer Polizeieinheit die Lagebilder erstellt. In NRW soll eben solche Software zum Einsatz kommen, um Einbrüche aufzuklären.
Beim NDR, wo sie regelmäßig über die SCHUFA und Adressehändler_innen berichten, wurden Details aus einer Präsentation veröffentlicht in der die SCHUFA darlegt welche Daten wie häufig bei der Score-Berechnung zur Kreditwürdigkeit mit einfließen. Da die SCHUFA scheinbar nur zu 9% der Leute was negatives sagen kann, werden häufiger andere Kriterien herangezogen. Und die sind klassisch konservativ: das Alter von Datensätzen (also wie lange ein Konto besteht und wie oft sich die Adresse ändert) ist das Attribut, das am häufigsten in die Berechnung einfließt. Leider weiß auch der Leak nichts über die Bewertung dieses Attributs. Liest die SCHUFA häufige Umzüge eher als „flexible und Karriereorientiert“ oder als „potentielle Mietnomanden“? Deutet ein Bankwechsel und viele Konten auf „reich und preisbewusst bei Finanzdienstleistungen“ hin oder auf „interssiert sich für Geldwäsche“?
Gerade erst entdeckt: Das Chaosradio von Ende Januar beschäftigt sich mit er Analyse und interpretation großer (Text-)Datenmengen und der Dinge die damit zusammenhängen. Besonders interessant sind die Beiträge (ab Minute 60) vom Linguisten Jochaim Scharloth, der auch blogt, über die sozio-linguistische Perspektive z.B. über die normative Macht derjenigen, die die Modelle und Hypothesen bauen.
Ein Artikel bei heise auf Basis einer Anfrage der Linkspartei Fraktion im Bundestag verweist auf zwei Projekte proaktiver Verbrechensbekämpfung
- PROACTIVE hat das Ziel der
prediction, detection, understanding and efficient response to terrorist interests, goals and courses of actions
auf Basis von städtischen Sensornetzwerken. Obwohl das Projekt schon seit 2012 läuft gibt es keine öffentlichen Berichte z.B. darüber wie die Interessen und Ziele von Terroristen ermittelt werden.
- Caper soll organisierte Kriminalität erkennen und verhindern helfen. Dabei scheint es vor allen Dingen darum zu gehen den Law Enforcement Agencies öffentlich zugängliche Daten zugänglich und nutzbar zu machen.
vielleicht später mehr