Kategorie: Sicherheit

Studie: Predictive Policing hilft nicht Verbrechen zu bekämpfen

Es gibt immer wieder viel Lob für predictive policing Software. In Deutschland wird Precobs in den USA PredPol für ihre Vorhersagegenauigkeit und Erfolge bei der Verbrechensbekämpfung gefeiert. Nachdem in Zürich ein erster Kurzeittest Test mit Precobs angeblich super erfolgreich war (Tiefstand bei Einbrüchen in 5 Jahren, 14% Rückgang), gibt es jede Woche eine neue Großstadt, die zumindest einen Testlauf starten will. Eine Studie aus den USA, die 2012/2013 durchgeführt wurde, zeigt, dass Predictive Policing auf die Verbrechensraten eigentlich keinen Einfluss hat, sondern vor allem die  Polizeiarbeit strukturiert.

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Fightcams

Bei den ganzen predictive policing Diskussionen um PredPol und Precobs die auf Polizeistatistiken basieren, geht ein weiteren großen „Datenschatz“  unter, der bis vor wenigen Jahren als Wunderwaffe gegen Kriminalität gehandelt wurde: die Videoüberwachung. In England ist nun ein Forschungsprojekt gestartet, dass  automatisiert Straßenprügeleien in Videostreams von öffentlichen Orten erkennen soll.

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Der Spiegel hat in seiner aktuellen Ausgabe (10/2015) einen Bericht über PRECOBS und andere predictive policing Techniken die hier im Blog auch schon besprochen wurden. Das Thema ist kurz wieder aktuell, weil auch auf dem europäischen Polizeikongress viel darüber gesprochen wurde. Das es sich auch um einen Hype handelt, zeigt sich daran, dass immer wieder die selben Beispiele aufgezählt werden und es die Info gibt, dass große Unternehmen viel Geld in Softwareentwicklung investieren.

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Es finden sich immer noch mehr Jubelbeiträge zu PRECOBS in meinem Newsreader, ohne das es etwas neues zu berichten gäbe. Der Wunsch danach, dass Predictive Policing funktioniert, ist scheinbar so stark, das man nicht abwarten kann ob es denn auch wirklich hilft.

In den USA, wo Software wie PredPol – das einen wesentlich breiteren Einsatzbereich hat als PRECOBS – schon länger eingesetzt wird, ist man über den Glauben an die Wunderwaffe bereits hinaus. Ein Artikel über den erfolgreichen Kampf der Polizei von LA gegen Drogenkriminalität stellt ganz gut dar, dass es wesentlich mehr Faktoren gibt als nur die richtige Vorhersagesoftware. Vielmehr ist dort eine kontinuierliche Arbeit mit den Communities  gepaart rechtlichen Änderungen und einer strukturellen Änderung der Drogenwirtschaft Grund für die erfolgreiche Senkung z.B. der Mordraten. Letzteres meint dabei interessanterweise nicht eine Reduzierung des Drogenkonsums sondern vor allem eine „Professionalisierung“ der organisierten Kriminalität, die weniger Interesse daran hat wegen hoher Mordraten im Fokus der Polizeiarbeit zu stehen.

 

Chicago’s Heat List

Der Beitrag in der Süddeutschen zu Predicte Policing erwähnt ausgehend von den Diskussion um Precobs vermeintlich „krassere“ technische Entwicklungen die irgendwie noch mehr wie Minority Report sind. Dabei wird unter anderem ein Programm aus Chicago vorgestellt, dass ca. 400 Personen auf einer automatisierten Heat List führt. Die Berichterstattung und Diskussion dazu fand in den USA schon im Februar statt. Das Programm läuft seit Mitte 2013.

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Headline der SZ
Auf sueddeutsche.de gibt es eine kleine Serien mit reißerischem Titel, bestehend aus zwei Artikeln und einem Interview, zu Predictive Policing. Zu PRECOBS gibt’s nicht viel mehr zu erfahren als hier, aber das Interview mit Matthias Monroy ist kurz und bündig. Er fordert unter anderem, dass predictive policing Software Open Source sein sollte. Gute Idee, aber natürlich auch im Sinne derer, die vermeiden wollen vom Algorithmus „gefunden“ zu werden.  Außerdem merkt er zurecht an, dass die Software Auswirkungen auf Einzelne hat, auch wenn die Entwicklungsfirma (ebenfalls nicht unbegründet) sagt datenschutzrechtlich wäre die Software unbedenklich.

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PRECOBS – Einbrüche und Near Repeats

Bei Heise gab’s wieder Nachrichten über eine Predictive Policing Software. Nach längeren Tests in Zürich soll PRECOBS vom „Institut für musterabsierte Prognosetechnik“  (IfmPt) jetzt in Bayern helfen Einbrecher_innenbanden das Handwerk zu legen. Da sich die Berichterstattung über solche Software in letzter Zeit irgendwie häuft hab ich mich etwas damit und mit den Modellen, die dahinter stecken, beschäftigt.

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